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Etikette

Aikido ist eine Kampfkunst japanischen Ursprungs und knüpft an die Traditionen der Samurai an. Wie beim Budo üblich halten wir uns beim Aikido an ein paar Regeln, die auf asiatischen Traditionen aufbauen. Dies bezeichnen wir mit „Etikette“. Damit zeigen wir Respekt gegenüber den Leistungen unserer Vorgänger, des Lehrers, der Trainingspartner und den Trainingsgegenständen.

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Regeln, die ein Aikidoka einhält:

  • Ich begegne meinen Mitmenschen stets mit Respekt. Dies schließt den Respekt vor ihren Stärken und Schwächen mit ein.
  • Beim Betreten des Übungsraums bin ich aufmerksam und erkenne, wer bereits im Raum ist. Ich sehe zu, dass ich pünktlich zum Training erscheine. Wenn absehbar sein sollte, dass ich nicht pünktlich bin (z.B. weil ich zu spät von der Arbeit komme), informiere ich den Lehrer.
  • Die Tatami betrete ich in sauberem Zustand. Sowohl die Bekleidung soll in ordentlichen, sauberen Zustand sein, als auch mein Körper. Auf Reinlichkeit sollte insbesondere bei den Füßen geachtet werden, in der Regel werden sie vor dem Training gewaschen.
  • Auf der Tatami wird weder gegessen (auch kein Kaugummi) noch getrunken.
  • Bei Betreten und Verlassen der Tatami und verneige mich zum Gruß in Richtung der Kamiza als Zeichen meiner Anerkennung der Bemühungen und Leistungen meiner Vorgänger. Die Kamiza erkennt man in der Regel daran, dass dort ein Bild des Aikido-Begründers, eine Kalligraphie oder ein Schrein angebracht sind.
  • Vor dem Training setze ich mich zu den anderen Aikidoka im Seiza in eine Reihe in Richtung der Kamiza und warte bis das Training beginnt.
  • Zu Trainingsbeginn sitzt der Lehrer im Seiza vor den Schülern ebenfalls in Richtung der Kamiza. Dann grüßen alle gemeinsam in Richtung der Kamiza, bevor sich der Lehrer zu den Schülern umdreht. Die Schüler grüßen den Lehrer, der Lehrer die Schüler. Damit zeigen alle, dass sie motiviert und respektvoll Aikido üben wollen.
  • Falls ich zu spät gekommen sein sollte und das Training bereits begonnen hat, warte ich ruhig am Rand der Tatami, bis der Lehrer mir signalisiert, dass ich mit dem Training beginnen kann. Ich antworte ihm mit einer Verneigung.
  • Während des Übens bin ich aufmerksam. Ich vermeide verbale Kommunikation mit dem Partner und konzentriere mich auf Körpersprache und -gefühl. Als Übender liegt mein Schwerpunkt, darauf an mir selbst zu arbeiten, nicht darauf alles besser zu wissen als mein Partner.
  • Während des Übens mit dem Partner beobachte ich auch, wie es ihm dabei geht. Falls ich seinen Bewegungen oder seinem Blick ansehe, dass er sich unwohl fühlt (z.B. wegen Unter- oder Überforderung), passe ich mich an. Mein Ziel ist nicht nur meine eigene Technik zu verbessern, sondern auch, das Wohlbefinden meines Partners zu fördern, ohne den Kampfkunstaspekt des Aikido zu vernachlässigen. Idealerweise ist die letzte gemeinsame Erfahrung von meinem Partner und mir vor einem Partnerwechsel positiv und angenehm.
  • Klascht der Lehrer in die Hände, bedeutet dies, dass die einzelne Übung mit dem Partner beendet ist. Ich grüße meinen Partner und danke ihm damit für das gemeinsame Übung. Auch hier reicht eine Verbeugung im Stehen aus. Dann setze ich mich im Seiza in eine Reihe mit den anderen Aikidoka und lausche den weiteren Erklärungen des Lehrers. Sollte ein dauerhaftes Sitzen im Seiza nicht möglich sein, kann ich mich in einen Schneidersitz sitzen.
  • Ich vermeide, die Tatami während der Stunde zu verlassen. Sollte es dennoch erforderlich werden, frage ich den Lehrer, ob es in Ordnung ist. Bei Verlassen der Tatami und Wiederkommen grüße ich in Richtung Kamiza.